Mein Kommentar vom 20.06.2020 auf Facebook zu einem Kurzvideo von „Der fehlende Part
Du findest dieses Video auf meiner Facebookseite „Kinder und Trauma“.
Rituelle Gewalt wird in dieser Gesellschaft als nicht existent proklamiert. Sexualisierte Gewalt und sexueller Kindesmissbrauch werden inzwischen als existente Formen von Machtmissbrauch und Gewalt, vorrangig gegen Frauen und Kinder, strafrechtlich verfolgt, wenn die Opfer genug Kraft haben, den Rechtsweg zu beschreiten.
Es ist schwer vorstellbar, dass all das in einer aufgeklärten Gesellschaft existent ist und im Allgemeinen wird hierauf mit den im Menschen innewohnenden Abwehrmechanismen (Verdrängen, Ausblenden u.a.) – wie z. B. diese Menschen als unglaubwürdig darzustellen, sich nur hervortun wollen, etc., wie hier u.a. auch zu lesen – darauf reagiert.
Ich verurteile das nicht, ich möchte hier dafür werben, Menschen, die solches erlebt haben und darüber beginnen, öffentlich zu reden, ihnen einfach nur zuzuhören. Es gibt diesen Menschen ein wenig Menschenwürde zurück, wenn sie sich und ihre Geschichte ein klein wenig angenommen fühlen.
Kerstin Ahrens
Eine weitere Antwort zu diesem Video am 22.06.2020 auf einen Kommentar:
Sie beschreiben einen Aspekt, woran die meisten Betroffenen scheitern oder es erst gar nicht versuchen, nämlich an der Unglaubwürdigkeit dessen, was sie zum Ausdruck bringen wollen. Es ist schwer vorstellbar; das Traumageschehen – je nach Schwere des Missbrauchs, der Gewalt – wird fraktioniert wiedererlebt, d. h. in Flashbacks, in Puzzleteilen werden erlebte Sequenzen durchlebt, immer und immer wieder. Ein Trauma heilt daher nie ganz aus.
Kerstin Ahrens