Sexualisierte Gewalt
Der Verleugnung und Verdrängung von sexualisierter Gewalt entgegentreten!
Für mich ist es zunächst wichtig, an dieser Stelle aufzuklären, was sexualisierte Gewalt bedeutet und welche Auswirkungen sexueller Missbrauch an Kindern auf deren Entwicklung hat:
Sexualisierte Gewalt bezeichnet Taten, die gegen die Selbstbestimmung eines Kindes oder Erwachsenen verstößt und sich des Mittels sexualisierter Handlungen bedient. Dazu gehören der „Vater-Tochter-Inzest“, „Geschwister-Inzest“, Vergewaltigungen in jeder Form sowie alle Formen des sexuellen Missbrauchs an Kindern. Auch sexuelle Übergriffe unter Kindern und Jugendlichen – je nach Schwere der Tat – zählen darunter.
Opfer von sexualisierter Gewalt werden aufgrund extremer Ohnmachtsgefühle, Hilflosigkeit und Angst fast immer traumatisiert. Vor allem kindliche Opfer, weil sie das Unaushaltbare nicht artikulieren können/dürfen (Schweigegebot), wegdrücken/abspalten (dissoziieren), zu klein und zu schwach sind, es zu verarbeiten, da sie es nicht verstehen können.
Was geschieht mit einem Kind, wenn es solch einem überwältigenden Ereignis ausgesetzt wird?
Die Persönlichkeitsentwicklung des Kindes wird in seinen Grundmauern erschüttert; Körper, Geist und Seele werden angegriffen, verletzt, geschändet. Es nimmt auf allen Ebenen seines Seins Schaden, von der Hirnentwicklung (je jünger das Kind ist) bis zu seiner Identität.
Damit die Bindung zur missbrauchenden Bezugsperson aufrechterhalten bleibt – sowohl im familiären als auch im institutionellen Kontext gesehen – entwickelt das Kind Anpassungsstrategien, das ihm in dieser Umgebung (des chronischen Missbrauchs) das Überleben sichert, wie z. B.
• Dissoziative Abwehr
• Entwicklung einer gespaltenen Persönlichkeit
• Pathologische Regulierung emotionaler Zustände u.v.m.
Dem Kind gelingt es, so den Anschein einer Normalität zu wahren. Dass es Leid in sich trägt, wird damit sehr gut versteckt.
Und doch …
„(…)versucht jedes vergewaltigte Kind es bei bis zu 7 verschiedenen Menschen, seine Not zum Ausdruck zu bringen, bevor vielleicht – aber auch nur vielleicht – jemand dem Kind wirklich zuhört und es versteht.“
(Michaela Huber, Wege der Traumabehandlung, S. 58)
Es ist meist sehr schwer, die Anwendung sexualisierter Gewalt gegenüber Kindern, vor allem im familiären Kontext (Familiengeheimnis), nachzuweisen bzw. die Täter zu entlarven und zur Verantwortung zu ziehen.
Daher ist es umso wichtiger, dort wo sich Kinder aufhalten, ob im privaten oder im institutionellen Umfeld, sich immer wieder aufmerksam den Kindern zu widmen, wenn z.B. ungewöhnliches Verhalten, auffälliges Benehmen (außergewöhnliche Aggressivität, Rückzugstendenzen), ständig wiederkehrende Krankheiten, es auffallend ängstlich wirkt, es oft tagträumt, an ihnen zu bemerken ist.
Wegschauen und Ignoranz sind hier fehl am Platz!
… die geübte Kultur des Nichtsehen wollen,
Nichthören wollen und des Schweigens zu unterbrechen …
Es geht alle an, ob als Angehöriger, Nachbar, Mitarbeiter einer Einrichtung etc. – die geübte Kultur des Nichtsehen wollen, Nichthören wollen und des Schweigens zu unterbrechen und im Interesse des Kindes handeln – unverzüglich HILFE zu suchen bzw. zu holen!
Sie suchen Hilfe oder einen Rat, dann können Sie mich hier anschreiben und/oder mich anrufen Tel. 03322 – 2730558; auch anonym.
Ich werde ggf. die entsprechenden Stellen informieren.
Zur Vereinbarung eines Beratungstermins rufen Sie mich an,
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